Gewohnheiten

Schlechte Angewohnheiten: Wie du sie erfolgreich änderst!

Schlechte Angewohnheiten
Geschrieben von Stefan Schimming

(Ein Gastbeitrag von Dario Reis.)

Bestimmt haben dich schon einmal schlechte Angewohnheiten von Freunden, Familienmitgliedern oder Bekannten genervt.

Obwohl du die Person magst, stört dich diese Angewohnheit gewaltig. Die schlechte Nachricht ist, dass jeder von uns schlechte Angewohnheiten hat. Die gute Nachricht ist, dass man jede schlechte Angewohnheit durch eine gute ersetzen kann.

Wie man schlechte Angewohnheiten erkennt und in gute verwandelt, möchte ich dir in diesem Artikel erklären.

Am besten nimmst du dir ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand, die könnten hilfreich sein.

Schlechte Angewohnheiten: Gehe deinen Alltag durch

Wenn du nicht schon weißt, welche Gewohnheiten du ändern willst, lies dir diesen Teil gut durch.

Zuerst einmal willst du herausfinden, was deine guten und schlechten Angewohnheiten sind.

Dabei finde ich es hilfreich mir vorzustellen, wie mich meine Familie und Freunde einer fremden Person beschreiben würden. Mit all deinen guten und schlechten Gewohnheiten. Was für ein Verhalten ist typisch für dich? – Schreibe es auf.

Wenn du das gemacht hast, gehe gedanklich deine letzte Woche durch. Was hast du gemacht? Jetzt wird es interessant. Überlege bei was für Situationen du Schwierigkeiten hattest und was gut gelaufen ist. Stelle eine Überlegung an warum das so war.

Meistens ist es so, dass wir häufig an denselben Stellen scheitern bzw. in ähnlichen Situationen. Was für ein Verhalten bringt dich in diese Situationen? Genau dieses Verhalten willst du ändern.

Bevor du jetzt jede Kleinigkeit an dir ändern willst, die dich stört überlege, ob sie dir wichtig genug ist um geändert zu werden oder nicht. Wir Menschen haben Ecken und Kanten und das ist gut so!

Ändere nur das Verhalten, was dich wirklich nervt und dich in deiner Entwicklung behindert.

Schlechte Angewohnheiten haben oft einen Grund oder Nutzen

Dein Verhalten hat immer einen Grund, auch wenn du ihn nicht immer bewusst wahrnimmst.

Entweder du willst dich vor einer unangenehmen Situation schützen oder du willst etwas Schönes erleben.

Wir Menschen sind darauf programmiert, Freude zu erfahren und unangenehmes zu vermeiden. Wobei das Vermeiden von unangenehmen Situationen der größere Antrieb von uns ist.

Mit diesem Wissen können wir in 4 einfachen Schritten unserem Verhalten auf den Grund gehen.

  1. Finde heraus wann du dich schlecht verhältst und was der Grund dafür ist.
  2. Überlege warum du dich so verhältst. Was versprichst du dir davon? Was willst du evtl. vermeiden?
  3. Was sind die Konsequenzen, wenn du dein Verhalten nicht änderst? Mit welchen Nachteilen musst du dann zu recht kommen?
  4. Stören dich die Nachteile? Gut, weiter im nächsten Abschnitt

Hinweis zu 2: Hierzu ein Beispiel damit klarer wird, was ich damit meine. Nehmen wir an, du bist von der Arbeit gekommen und willst etwas Sport machen. Doch vorher entspannst du dich etwas auf der Couch. Das doofe ist, dass die Couch sich so gut anfühlt und du gar keine Lust hast aufzustehen.

Was will uns unserer Körper sagen?

Nicht, dass die Couch zu gemütlich ist um sich zu bewegen, sondern dass das Training zu anstrengend ist, wir vielleicht durch die Kälte zum Fitnessstudio laufen müssen. Alles unangenehme Sachen, die wir lieber nicht machen.

Allein der Gedanke daran ist schon unangenehm.

Schlechte Angewohnheiten: Verändern durch Alternativen

Bevor du dich damit abkämpfst dir eine neue Angewohnheit an zu eignen, solltest du dich fragen, ob du das wirklich willst oder ob es nur eine „nice-to-have“ Eigenschaft ist.

Denn es wäre schade um deine Zeit, wenn du dir Mühe gibst und du das Ergebnis gar nicht wirklich willst oder die neue Gewohnheit nicht die Ergebnisse liefert, dass du gerne hättest.

Deswegen überlege immer ob du etwas ändern willst oder ob Andere wollen, dass du dich änderst. Indem sie dir einreden, dass es gut wäre wenn du aktiver wärst, mehr lernen würdest oder was auch immer.

Wenn du dich wirklich ändern willst, hast du zwei Möglichkeiten.

Entweder du suchst dir eine Alternative mit der du deine momentane Gewohnheit ersetzen kannst. Eine Alternative, die dich motiviert aufzustehen und an zu fangen. Das ist meiner Meinung nach die Beste Möglichkeit. Denn wenn dir ein anderes Verhalten mehr Spaß macht als das jetzige, wird es nicht anstrengend sein, die alte Gewohnheit zu ersetzen.

Dann kommt es nur darauf an, dass du deine neue Gewohnheit regelmäßig wiederholst, bis du deine neue Angewohnheit gefestigt hast und die alte verschwunden ist.

Wenn dir keine Alternative einfällt, die du sofort lieber machen würdest, ist die zweite Möglichkeit ein guter Weg um die alte Gewohnheit abzulegen.

Bei Möglichkeit Nummer Zwei geht es darum, dass du dir dein altes Verhalten so unangenehm wie möglich und dein neues Verhalten so angenehm wie möglich machst.

Auf lange Sicht gesehen, ist das Training besser für dich und deine Gesundheit, als auf der Couch zu sitzen und nichts zu tun.

Doch leider denkt unser Gehirn nicht an die Zukunft. Es denkt im Jetzt und es geht darum, was jetzt angenehmer für dich ist. Es ist ein Urinstinkt, dass wir lieber faul sind um Energie zu sparen, als aktiv zu werden.

Dieser Instinkt hatte früher seinen Sinn, damit wir noch genug Reserven hatten um vor Gefahren wegzurennen oder zu kämpfen. In unserer heutigen Zeit ist das nicht mehr notwendig.

Aus diesem Grund musst du dir das Training angenehmer vorstellen und das auf der Couch liegen muss dir unangenehmer sein.

Stell dir beim Training vor, wie gut es sich anfühlt, wenn du dich bewegst und wie sich dein Körper regelrecht freut. Dann stell dir vor, wie du auf der Couch liegst, du schlapp bist, dein Körper abbaut, du immer träger und fauler wirst.

Der Schlüssel ist, dass dein momentanes Verhalten unangenehm sein muss und deine zukünftige Angewohnheit gut für dich sein muss. Sie muss sofort einen Nutzen für dich haben.

TIPP: Um dir etwas Neues anzugewöhnen und etwas Altes abzugewöhnen musst du dir das neue Verhalten erleichtern und das alte erschweren. Was meine ich damit?

Bleiben wir bei dem Problem, dass du trainieren willst anstatt, auf der Couch zu liegen und fern zu schauen. Lege dir dein Sportoutfit schon in greifbare Nähe. So dass du es sofort siehst, wenn du nach Hause kommst.

Der nächste Schritt ist, dass du dir die Couch unangenehmer machst.

Lege Kleidung oder irgendwelche andere Sachen auf die Couch, so dass du zuerst aufräumen musst bevor du dich setzt und nimm zum Beispiel die Batterien aus der Fernbedienung und lege sie so weit weg vom Fernseher wie möglich.

Glaube mir, bald hast du keinen Bock mehr dich damit rumzuschlagen. Denn wir Menschen sind faul. Nutze deine Faulheit!

Je mehr Schritte nötig sind um auf die Couch zu kommen und je weniger Schritte nötig sind um zu trainieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du trainierst.

Hinterfrage neue Gewohnheiten

Wir Menschen verändern uns im Laufe unseres Lebens.

Unsere Werte, Denkweise, Körper alles verändert sich. Bei manchen geht das schneller, bei anderen dauert das länger. Fest steht, dass es passiert. Deswegen kann es sein, dass eine Routine, die du dir vor einem Jahr angeeignet hast, dir heute nichts mehr nützt oder dir vielleicht sogar im Weg steht.

Aus diesem Grund habe ich mir angewöhnt meine Rituale einmal im Monat zu hinterfragen, ob sie mir helfen, ob sie mich meinem Ziel näher bringen oder ob ich mich mittlerweile nur an sie gewöhnt habe und sie keinen Nutzen mehr für mich haben.

Das sind die Fragen:

  1. Bringt meine neue Gewohnheit die erwarteten Änderungen? ODER Bringt sie Änderungen die ich nicht erwartet habe, die aber dennoch gut sind?
  2. Ist mir meine Gewohnheit noch wichtig?

Wenn ich diese Fragen mit Nein beantworte, lass ich meine Gewohnheit fallen, ersetze sie durch eine neue oder beschäftige mich intensiver mit einer anderen.

Ich hoffe ich konnte dich mit diesem Artikel etwas zum Nachdenken anregen.

Welche Gewohnheiten willst du dir unbedingt angewöhnen?

Über den Autor:

Dario ReisIch bin Dario, studiere in Innsbruck und bin ein Querdenker. Vor vier Jahren bin ich 11 Monate lang durch Kanada gereist, um meinen Hobbys Skifahren, Mountainbiken und Surfen nach zu gehen. In der Zeit habe ich gelernt, was wirklich wichtig ist für ein glückliches Leben.

Seit dem beschäftige ich mich mit Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation undZielsetzung. Deswegen habe ich www.darioreis.com gegründet, um anderen Leuten zu helfen, ein erfülltes Leben zu führen.

Über den Autor

Stefan Schimming

Meine Vision ist es einen Ort zu schaffen an dem junge Menschen praktische Skills lernen, sich vernetzen und austauschen können. Auf meinem Blog Routiniert.com schreibe ich über Gewohnheiten und helfe Menschen wie dir dabei produktiver zu arbeiten, kreativer zu denken und gesünder zu leben. Mehr über mich erfährst du hier >>

Kommentare

  • Hey Dario & Stefan,

    ein cooler Artikel und erster Leitfaden zur Gewohnheitsoptimierung :-) Befasse mich auch schon seit längerem mit dem Thema und denke wirklich dass in unseren Gewohnheiten unfassbares Potential zur Selbstbestimmung unseres Lebens steckt :-)

  • Ich glaube, dass dieser Artikel einer der Wichtigsten ist, die ich jemals gelesen habe. Es geht ja im Grunde genommen immer darum, diese Veränderung im Leben zu schaffen und wie man weiß, geht das nur dadurch, indem man seine Gewohnheiten ändert. Viele gehen immer davon aus, dass das in 21 Tage erledigt werde. Man weiß heute, dass es um die 66 Tage dauert, bis sich eine neue Gewohnheit eingespielt hat.

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