Was macht produktive Morgenmenschen aus?
Morgenmenschen nutzen den Tag so effektiv wie möglich. Was genau das bedeutet und wie auch du mehr aus deinem Tag machen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Zunächst möchte ich aber einen Mythos aufklären. Den Mythos des Frühaufstehers.
„Early to bed and early to rise makes a man healthy, wealthy, and wise.“ – Benjamin Franklin
Zugegeben: Der frühe Morgen hat eine ganz eigene Stimmung und Magie.
Die Welt um dich herum schläft noch oder ist gerade im Begriff aufzuwachen und in den Tag zu starten. Aus eigener Erfahrung weiß ich wie motivierend es sein kann schon am frühen Morgen eine große Aufgabe erledigt zu haben.
Aber bedeutet das, dass du zum Frühaufsteher werden musst um produktiv zu sein?
Nun, es kommt darauf an.
Es kommt darauf an wie deine innere Uhr funktioniert und wann du normalerweise am fokussiertesten und produktivsten bist.
Ich bin kein Freund vom Klischee des Frühaufstehers. Jeder Mensch hat einen anderen Tagesrhythmus. Manch einer ist morgens am effektivsten, ein anderer in der Mitte des Tages, wieder ein anderer am Ende des Tages oder sogar während der Nacht.
Du musst herausfinden wann und wie du am effektivsten arbeitest. Das schaffst du vor allem durch Experimente!
Aber nun zum eigentlichen Thema:
Wer sind Morgenmenschen?
Morgenmenschen sind Menschen, die schon zu Beginn Ihres Tages produktiv sind.
Sie lieben den Morgen. Sie wissen, dass die Qualität ihres Morgenrituals die Qualität Ihres gesamten Tages bestimmt.
Morgenmenschen verstehen, dass sie nur eine begrenzte Menge an Willenskraft zur Verfügung haben und versuchen daher die wichtigsten Aufgaben des Tages frühzeitig zu erledigen.
Was ist also das Geheimnis dieser Morgenmenschen?
Morgenmenschen kennen ihr Warum
Stell dir vor du wachst auf und fühlst dich, als würde der beste Tag deines Lebens vor dir liegen!
Du weißt genau warum du heute aufstehst. Du hast ein Ziel, eine Vision. Du bist Motiviert und willst etwas verändern.
Du befindest dich nicht in einer seltsamen Grauzone zwischen: „Ich würde gern mal etwas Neues erleben.“ und „Mein Job macht mir keinen Spaß.“
Du bist aus dem Hamsterrad ausgebrochen! Deine Zeit gehört dir!
Morgenmenschen kennen ihr warum. Sie haben sich diese Frage oft gestellt und wissen genau warum sie jeden Morgen aus dem Bett steigen.
Wie kannst du dein Warum erkennen?
Was treibt dich an? Was motiviert dich?
Egal, in welcher Situation du dich gerade befindest, egal ob du zufrieden bist oder nicht, irgendwann hast du dich dafür entschieden und es gab irgendwann, irgendwelche Argumente dafür. Es gab ein „Warum“, dass dir vielleicht ein wenig abhanden gekommen ist.
Zu wissen, warum du etwas tust, aber auch warum du etwas nicht mehr tun willst befreit dich sehr.
Frage dich 5 mal: Warum?
Die 5-Why-Methode, ist eine Methode im Bereich des Qualitätsmanagements. Ziel der fünf „Warum?“-Fragen ist es, eine Ursache für ein Problem zu bestimmen. Die Anzahl der Nachfragen ist nicht auf fünf begrenzt, diese Zahl ist symbolisch zu verstehen. Wichtig ist, dass so lange nachgehakt wird, bis der fehlerverursachende Prozessschritt eindeutig identifiziert und nicht mehr weiter aufteilbar ist.
Warum willst du dich in diese Richtung entwickeln? Warum willst du dieses Ziel erreichen? Warum stehst du am Morgen auf?
Finde dein Warum!
Morgenmenschen haben einen Plan
Morgenmenschen wissen genau was sie am Morgen zu tun haben.
Sie bereiten sich jeden Abend auf den kommenden Tag vor. Sie erstellen eine Liste mit Zielen, die für sie am nächsten Tag oberste Priorität haben und erstellen konkrete Action-Steps um diese Ziele zu erreichen.
Wie kannst du deinen Morgen optimal planen?
Darauf gehe ich etwas genauer in meinem kostenlosen Videokurs „Meistere deine Morgenroutine“ ein.
Die Kurzversion lautet:
Nimm dir am Abend zuvor 5-10 Minuten Zeit um eine Liste mit Aufgaben zu erstellen, die du am nächsten Tag erledigen willst. Frage dich als nächstes: Welche dieser Aufgaben ist mit Abstand die wichtigste? Schreibe diese auf eine separate Seite und notiere alle nötigen Action-Steps um sie zu erledigen.
Diese eine Aufgabe sollte für dich am nächsten Morgen oberste Priorität haben. Erledige sie noch bevor du dich durch irgendetwas Anderes ablenken lässt.
Wo wir schon beim nächsten Punkt sind:
Morgenmenschen lassen sich nicht ablenken
Morgenmenschen wissen wie gefährlich Ablenkungen sind.
Deshalb unterbinden sie diese bevor sie überhaupt zu einem Problem werden.
Ihr Smartphone ist ausgeschaltet oder im Flugzeugmodus. Ihr Internet ist ausgeschaltet oder sie haben alle Seiten temporär geblockt, die eine Versuchung darstellen könnten. Alle Ihre Freunde und Bekannten wissen, dass sie am Morgen nicht erreichbar sind.
Morgenmenschen haben sich die Souveränität über Ihren Morgen erkämpft.
Wie verhinderst du Ablenkungen am Morgen?
- Stelle dein Telefon auf lautlos oder lasse es am Besten gleich im Flugzeugmodus.
- Halte dich so weit wie möglich von deinem Email-Postfach fern.
- Lasse das Internet deaktiviert (oder blocke bestimmte Seiten). Dafür gibt es eine Hand voll guter Programme z.B.: Selfcontroll, Freedom, Rescuetime.
- Mache den Menschen in deinem Umfeld deutlich, dass du erst später am Tag erreichbar bist.
Hallo Stefan,
ich habe viele Jahre lang das Leben einer Eule gelebt und war während dieser Zeit auch fest davon überzeugt, dass ich definitiv kein Morgenmensch bin und es auch nie sein werde.
Lustigerweise bin ich mittlerweile zum Morgenmenschen mutiert und zwar genau durch das, worum sich dein Blog dreht: Routinen. Meine Abendroutine (Bildschirm aus … Bücher lesen) macht mich müde und bringt mich rechtzeitig ins Bett und meine Morgenroutine macht mich wach und produktiv.
Ich glaube zwar immer noch, dass ich von meiner Natur her eher eine Eule, als ein Morgenmensch bin, aber die Welt in der wir leben scheint Morgenmenschen dermaßen zu begünstigen, dass es sich meiner Meinung nach lohnt, ein Morgenmensch zu werden.
Viele Grüße,
Jan
Hallo Jan,
danke für den interessanten Beitrag! :)
Wieso glaubst du, eher eine Nachteule zu sein?
Ich glaube ich weiß aber worauf du hinaus willst wenn du sagst, dass unsere Gesellschaft Morgenmenschen begünstigt. Es ist definitiv gesellschaftlich akzeptiert ein Morgenmensch zu sein. Auf der anderen Seite spielt sich gerade wenn man jung ist viel soziales am Abend ab. Schwierige Entscheidung, oder? ;)
Beste Grüße
Stefan
Naja, ab 22 Uhr(?) darf man nicht mehr laut sein, aber um 7 Uhr morgens draußen Krach zu machen ist okay. Die Schule fängt vor 8 Uhr morgens an. All diese Sachen sind schon auf Morgenmenschen ausgelegt. Wer das Leben einer Eule leben will, muss schon kreativ werden.
Ich glaube mein „natürlicher“ Rhythmus ist gegen Mittag aufzustehen und dann bis 5 Uhr morgens wach zu sein. Jedesfalls hatte sich dieser Rhythmus immer automatisch bei mir eingestellt, wenn ich mal komplett frei hatte und nicht ständig „geeicht“ wurde.
Ein klasse Artikel! Früher haben mich solche Sprüche wie „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ etc. ziemlich genervt, da ich es nicht verstehen konnte wie man am frühen Morgen solch eine gute Laune haben kann ;) obwohl ich nie die Langschläferin war sprich bis Mittags 12 Uhr oder gar nachmittags geschlafen habe, dennoch war ich um die Zeit 6-8 Uhr ein Morgenmuffel.
Allerdings habe ich die Vorteile des frühen Aufstehens und das Erledigen der einen wichtigen Sache am morgen bereits kennengelernt, sodass ich heute auch kein Problem mehr früh aufzustehen und meine Dinge zu erledigen. So bin ich z.B. während meiner Studienzeit extra für eine englische Klausur während der Ferien 2 Wochen lang um 6 Uhr aufgestanden um zu pauken ;) und das zumeist den ganzen Tag über. Es hat sich definitiv gelohnt, da eine gute Note dadurch rausgesprungen ist. Daher hat das frühe Aufstehen definitiv Vorteile vorausgesetzt man geht früh genug schlafen, um mindestens 6-8 Stunden Schlaf zu haben.
Das Zitat von Benjamin Franklin macht es sehr deutlich und da ist vieles dran :) Allerdings muss jeder selbst testen, ob er oder sie ein Morgenmensch ist, gibt ja auch genug Leute die in der Nacht am kreativsten sind.
Beste Grüße
Karolina
Hallo Karolina,
wann stehst du denn zur Zeit immer so auf wenn ich fragen darf? :)
Und ansonsten stimme ich dir zu: Jeder sollte selbst testen was am besten passt.
Hi Stefan,
derzeit stehe ich um 5: 30 bis 6 Uhr morgens unter der woche vor der Arbeit auf, um für mich einen „chilligen“ Morgen zu haben und die 1 bis 1,5 h vor der Arbeit für mich gescheit zu nutzen, d.h. 20 minuten lesen, ca. 5 min. bisschen sport um wach zu werden und die halbe stunde um noch in ruhe frühstücken zu können und nicht gehetzt zur Bahn loszurennen. Aber ich muss gestehen jetzt wieder im Herbst/Winter wird es schwieriger,da es so früh wieder dunkel ist, aber es lohnt sich dennoch.
Wann stehst du den morgens auf ?
Gruß
Hallo Karolina,
Respekt! :) 5.30 bis 6 Uhr ist schon recht zeitig. Mir gefällt deine Idee des „chilligen Morgens“.
Und jap, im Sommer ist dieser Rhythmus gut einzuhalten weil es früh hell wird aber im Winter wird es schwieriger. ^^
Ich stehe zur Zeit meistens zwischen 7.30 und 8 Uhr auf. Das liegt vor allem daran, dass ich am Morgen gerade keinen Druck habe und abends gern etwas unternehme. Ansonsten würde ich wahrscheinlich auch wieder früher aufstehen um einen entspannten Morgen zu haben, egal wie. :)
Die 5 Why Methode finde ich Weltklasse!! :D
Ich habe zwar schon mal etwas davon gehört, aber mich noch nie intensiver damit befasst.
Cooler Artikel! Da muss ich öfter vorbeischauen :)
Freut mich, dass dir der Artikel gefällt Philipp! :)