Gibt es Gewohnheiten in deinem Leben über die du keine Macht zu haben scheinst?
Vielleicht hast du schon versucht sie zu ändern und bist gescheitert. Oder sie überwältigen dich jedes mal aufs Neue, so dass du dir denkst, du könntest eh nichts ändern, egal wie sehr du es versuchst.
Warum scheinen einige Gewohnheiten so übermächtig zu sein?
Weil sie automatisch ablaufen. Du denkst nicht darüber nach sondern führst sie nur aus. Nehmen wir z.B. einen Raucher, der seine Zigarettenschachtel auf dem Küchentisch liegen sieht. Er denkt gar nicht mehr groß darüber nach, sondern greift fast aus Reflex zur Schachtel und zündet sich eine Zigarette an. In diesem Fall wäre die Zigarettenschachtel der Auslöser, das Rauchen die Gewohnheit und sein gutes Gefühl nach dem Rauchen wäre die Belohnung.
All das läuft ab einem bestimmten Punkt automatisch ab. Und das ist auch der Grund warum es so überwältigend erscheint. Der Auslöser taucht auf und du kannst anscheinend nichts gegen deinen inneren Drang tun.
Was dir fehlt ist Erfahrung im Umgang mit Routinen und Gewohnheiten. Viele Menschen mit Übergewicht scheitern an Diäten, weil sie versuchen sich dazu zu zwingen gesünder zu essen. Sie verändern zwar kurzzeitig ihre Routinen, ihre Auslöser ändern sich allerdings nicht. Immer wenn sie auf einen ihrer Auslöser stoßen, wie beispielsweise den Geruch von Fastfood, entwickelt sich der gleiche Drang wie immer. Sie versuchen diesem Drang zu widerstehen, aber das kann nur für eine kurze Zeit gut gehen.
Irgendwann ist Ihre Willenskraft erschöpft und sie geben nach.
Was kannst du tun um “schwierige Angewohnheiten” loszuwerden?
- Sammle Erfahrung im Umgang mit Gewohnheiten. Für den Anfang solltest du kleine Routinen in deinem Leben ändern um “kleine Siege” zu feiern. Ein gutes Beispiel wäre, dass du jeden Morgen bewusst dein Bett machst. Das hat auf den ersten Blick vielleicht nichts mit deiner gewünschten Änderung zu tun, zeigt dir aber wie du erfolgreich eine Gewohnheit ändern kannst.
- Schmiede den richtigen Plan. Überlege dir im Voraus wie du in kritischen Situationen reagieren wirst. Leg dir einen Plan zurecht. Schreibe auf was du tun wirst, wenn du in Versuchung geführt wirst und halte dich an deine Anleitung.
- Werde dir bewusst, dass deine Auslöser sich nicht so schnell ändern werden. Es ist sehr schwer all deine Auslöser zu eliminieren. Was du stattdessen versuchen solltest, ist es deine alten Gewohnheiten durch bessere zu ersetzen. Das sollten idealerweise Gewohnheiten sein, die dir auch eine Belohnung verschaffen. Ein sehr einfaches und doch wirkungsvolles Beispiel hat mein guter Freund Max heute ausprobiert: Er wollte nicht mehr ständig sein Handy aus der Hosentasche holen und schauen ob es Neuigkeiten gibt. Da sein Auslöser war sein Handy in der rechten Hosentasche zu ertasten, trägt er es nun in der linken. Schaltet sich sein Auslöser ein, findet er in seiner rechten Hosentasche kein Handy. Die Gewohnheit „Auf Handy schauen“ hat er durch „lächeln weil kein Handy da ist“ ersetzt. Seine Belohnung in dieser neuen Gewohnheitskette ist das Lächeln und die damit verbundene Endorphinausschüttung. Wie lange er es durchhält wird sich zeigen, aber ein Anfang ist gemacht.
Ich mag deine Herangehensweise. Du schaust nicht nur auf die äußeren (sichtbaren) Umstände, sondern auch auf die Aulöser / Trigger, die innere Vorgänge auslösen. Deinen Blog behalte ich definitiv im Auge :)
Gruß
Micha
Hey Micha,
vielen Dank für das Lob! :)
Den Kniff mit den Auslösern habe ich mir aus dem Buch „Die Macht der Gewohnheit“ von Charles Duhigg abgeschaut. Kann ich nur empfehlen.
Beste Grüße
Stefan