Der Morgen ist die wichtigste Zeit des Tages.
Und das sage ich nicht einfach nur so. Umso besser du in den Tag startest, desto einfacher fällt es dir die richtigen Entscheidungen zu treffen und produktiv zu sein.
Ich beschäftige mich nun seit gut einem Jahr mit dem Thema Morgenroutine und die 10 Fehler die ich hier aufliste sind die am meisten verbreiteten. Ich selbst habe jeden dieser Fehler gemacht und spreche aus eigener, leidvoller Erfahrung.
Hier sind die Top 10 Fehler in deiner Morgenroutine:
1. Du hast keine Routine
Der erste Fehler den du in deiner Morgenroutine machst ist:
Du hast keine Routine.
Mal stehst du um 5:00 Uhr auf. Mal um 9:00 Uhr. Ein anderes Mal erst nach dem Mittag. Dann steigst du aus dem Bett und fragst dich: „Hm, was jetzt?“
Warum wirkt sich das negativ auf deinen Tag aus?
Weil du schon am frühen Morgen unglaublich viel Willenskraft aufbringen musst nur um dich zu organisieren. Dein Gehirn ist direkt nach dem Aufstehen noch nicht komplett auf Betriebstemperatur und doch stellst du es schon vor schwierige Entscheidungen. Dazu kommt, dass du durch diese Herangehensweise ziemlich lange brauchst um dich zu organisieren, was wiederum in Stress ausarten kann.
Tipp Nr.1: Leg dir eine Morgenroutine zu
Das bedeutet, dass du jeden Tag nach dem Aufstehen die gleichen Schritte gehst. Das klingt zwar nicht unbedingt sexy, aber es hilft dir ungemein im weiteren Tagesverlauf.
Ein Beispiel wie deine Morgenroutine aussehen könnte habe ich hier:
- Dein Wecker klingelt, du streckst dich und stehst auf.
- Du trinkst ein großes Glas Wasser, das schon neben deinem Bett bereitsteht.
- Du öffnest deine Vorhänge und lässt die Sonne hinein bzw. schaltest so viele Lichter wie möglich an.
- Du kochst dir eine Tasse Kaffee und bereitest dein Frühstück vor.
- Du liest ein paar Seiten aus einem guten Buch.
- Du machst etwas Morgensport.
- Du duschst dich.
- Du ziehst dich an, nimmst deine Sachen die du schon am Tag zuvor vorbereitet hast und trittst mit einem Grinsen auf dem Gesicht vor die Tür weil du weißt, dass das ein guter Tag wird.
Das Ding mit der Zeit.
Ein weiterer wichtiger Grund warum du dir eine Morgenroutine zulegen solltest ist deine innere Uhr.
Dein Körper braucht eine gewisse Routine an die er sich gewöhnen kann. Wenn du jeden Tag zu einer anderen Zeit aufstehst, kostet es deinen Körper Kraft sich immer wieder aufs Neue darauf einstellen zu müssen.
Ich rate dir dazu jeden Tag möglichst konstant zur gleichen Zeit aufzustehen.
Das mag dir vielleicht unpraktisch vorkommen, gerade wenn du jung bist und gern das Nachtleben genießt. Für mich ist es aber einer der entscheidendsten Faktoren für einen erholsamen Schlaf.
2.Du trinkst kein Wasser
Was hat Wasser mit einer gesunden Morgenroutine zu tun?
Nun, du hast gerade für ca. 6-9 Stunden geschlafen. In dieser Zeit hast du Wasser ausgeschwitzt, dich bewegt und keinerlei Flüssigkeit zu dir genommen.
Kurz gesagt: Du bist dehydriert.
Wenn du dich am Morgen nicht richtig fit fühlst, ist Wasser der erste Punkt an dem du meiner Meinung nach ansetzten solltest.
Tipp Nr. 2: Trink ein großes Glas Wasser direkt nach dem Aufstehen
Das kannst du am einfachsten umsetzen indem du dir das Wasser schon am Abend zuvor neben deinem Bett bereitstellst.
Falls du Angst hast ein Glas umzustoßen empfehle ich dir eine Glasflasche.
(Wissenschaftler sind sich noch nicht zu 100% sicher wie schädlich Plastikflaschen für den menschlichen Körper sind. Meiner Meinung nach ist Glas natürlicher als Plastik und Wasser aus Glasflaschen schmeckt besser.)
3. Du lebst im Dunkeln
Dein Körper kann so einiges.
Er kann z.B. erkennen ob es Tag oder Nacht ist.
Zumindest wenn wir Vorhänge, Lampen und Bildschirme außer Acht lassen.
Während Bildschirme und Lampen deinem Körper fälschlicher Weise signalisieren, dass es Tag ist, blockieren Vorhänge die Sonne die du am Morgen dringend brauchst um auf Touren zu kommen.
Tipp Nr. 3: Sorge für so viel Licht wie möglich
- Öffne alle Rollos und Vorhänge.
- Schalte so viele Lampen wie möglich an.
- Genieße die Morgensonne während du dein Frühstück isst.
- Und gehe ohne Sonnenbrille zur Arbeit!
Ich kann mir vorstellen, dass du morgens manchmal keine Lust auf die Welt hast und daher deine Sonnenbrille aufsetzt. Die getönten Gläser schirmen deine Augen aber vom Sonnenlicht ab und verhindern, dass du munter wirst.
4. Du streckst dich nicht
Wie stehst du aus deinem Bett auf?
Rollst du dich antriebslos zur Seite bis du herausfällst? Oder springst du schockartig auf weil du zu spät dran bist oder es nicht erwarten kannst loszulegen?
Ich möchte einen anderen Ansatz mit dir Teilen.
Tipp Nr. 4: Nimm dir Zeit um dich zu dehnen und zu strecken
Und zwar solange du noch im Bett liegst.
Warum?
Hochleistungssportler legen auch nicht einfach so los ohne sich vorher aufzuwärmen und zu strecken. Nutze die Zeit am Morgen um dich zu räkeln, zu strecken und Blut in deine Gliedmaßen zu pumpen.
Dein Ganzer Körper soll schließlich wach werden.
Meiner Ansicht nach resultiert daraus auch das „mit dem falschen Bein aufstehen.“ Dich nicht zu strecken kann für deinen Körper eine ziemliche Belastung sein denn er muss ohne Vorbereitung von 0 auf 100 durchstarten.
Nimm dir Zeit. Aber: Schlaf nicht noch mal ein. Die Gefahr hierfür ist recht groß, wenn du nicht relativ zeitnah aus deinem Bett aufstehst. (Ich spreche aus eigener, leidvoller Erfahrung)
Daher ein kleiner Bonustip: Zieh dir selbst die Decke weg während du dich dehnst. Durch die Kälte deines Raums wirst du wach und es fällt dir leichter aufzustehen.
5. Du checkst deine Mails
Böser Fehler.
Dein Email-Postfach ist der Ort an dem deine Kreativität und deine Produktivität sterben.
Während du dein Postfach durcharbeitest hast du das Gefühl produktiv zu sein. Leider stimmt das nicht.
Du reagierst lediglich auf äußere Einflüsse anstatt zu agieren und etwas zu erschaffen.
Tipp Nr. 5: Checke niemals als erstes am Morgen deine Emails
Minimiere deine Erreichbarkeit via Email auf 2 mal pro Tag.
Einmal nachdem du die wichtigste Aufgabe des Tages hinter dich gebracht hast und einmal am Abend.
Die Zeit dazwischen solltest du nutzen um an etwas zu arbeiten, das für DICH eine hohe Priorität hat, nicht für Andere.
6. Du nimmst dir keine Zeit für dich
Das klingt vielleicht egoistisch aber:
Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben.
Damit meine ich, dass du zu allererst auf dich Acht geben solltest bevor du dich um die Probleme von anderen Menschen bemühst.
Du bist die Grundlage deines Erfolges. Wenn es dir nicht gut geht kannst du auch nichts bewirken.
Sorge dafür, dass du so gut bist wie du nur sein kannst. Wenn du das schaffst kannst du anderen Menschen helfen.
Tipp Nr. 6: Nimm dir Zeit für dich
- Lies ein gutes Buch.
- Genieße eine ausgedehnte Dusche.
- Trink eine warme Tasse Tee und konzentriere dich nur darauf.
- Tue etwas, das dir Freude bereitet.
7. Dein Wecker ist das Problem
Auf einer Skala von 1-10, wie sehr hasst du deinen Wecker?
Natürlich soll dein Wecker vorrangig ein Ziel erfüllen: Dich zu wecken.
Aber muss er deshalb klingen wie ein Güterzug voller Dudelsäcke der in eine Schlucht stürzt?
Tipp Nr. 7: Wähle einen Alarm mit dem du angenehm in den Tag startest
Benutze einen Radiowecker oder dein Handy mit einem Song deiner Wahl.
Ich benutze meistens die App „Sleep as Android“ – einen „intelligenten Wecker“ der meine Schlafphasen anhand meiner Bewegungen im Bett misst und mich in einer leichten Schlafphase weckt. Mit Vogelgezwitscher. Ganz recht, das reicht meist aus. Nie wieder programmierte Klingeltöne aus der Hölle die mir einen Herzinfarkt verpassen.
Bonustip: Falls du dein in deiner nähe liegen hast wenn du schläfst, schalte den Flugmodus ein.
Ich bin kein Arzt. Aber die Minuten am Tag in denen wir unser Mobiltelefon nicht griffbereit neben uns haben lassen sich mittlerweile an einer Hand abzählen. Es gibt zwar noch keine Langzeitstudien zu diesem Thema aber ich bin was die Strahlung des Mobilfunknetzes angeht lieber etwas zu vorsichtig als nachsichtig.
8. Du hast deinen Tag nicht geplant
Ein produktiver Tag beginnt schon am Abend zu vor.
Kennst du das: Du stehst auf, bereitest dich auf den Tag vor und dann … hast du keine Ahnung was als nächstes zu tun ist.
Tipp Nr. 8: Leg dir einen Plan zurecht
Überlege dir was du am nächsten Tag erreichen willst.
Mach dir nicht zu viele Gedanken.
Halte es einfach und frage dich:
„Was ist die eine Sache die ich tun kann, die wichtiger als alles andere ist und durch die alles andere einfacher/unwichtig wird?“
Ganz recht. EINE SACHE. Scheiß auf To-Do-Listen!
Wir leiden heutzutage unter einem Missverständnis des Wortes Priorität.
Ursprünglich stand das Wort Priorität nur für eine einzige Sache. Die wichtigste, die entscheidende, die Sache mit dem größten Gewicht.
Aber das Leben wurde im 20. Jahrhundert hektischer und aus Priorität wurden Prioritäten. Mehrere Dinge – und der Fokus ging verloren.
9. Du machst dir zu viel Stress
Wie oft bist du am Morgen gestresst?
Und vor allem: Woran liegt das?
Hast du nicht genug Zeit? Oder machst du dir selbst zu viel Stress weil du den Erwartungen Anderer gerecht werden willst?
Tipp Nr. 9: Reduziere deinen Stress
- Gehe früher ins Bett und stehe zeitiger auf um mehr Zeit zu haben.
- Reduziere deine Verpflichtungen. Was musst du wirklich erledigen?
- Überlege dir wie du am Morgen Zeit sparen kannst.
- Plane genug Zeit ein um nicht hetzen zu müssen.
10. Du hast nichts worauf du dich freuen kannst
All die anderen Tipps die ich dir hier aufgelistet habe bringen dir leider nichts, wenn du doch lieber im Bett bleiben würdest.
Tipp Nr. 10: Was kannst du tun um dich auf den neuen Tag zu freuen?
Ich wette es gibt schon ein paar Dinge in deinem Leben auf die du dich regelmäßig freust.
Frage dich jeden Abend: Auf was kann ich mich morgen freuen?
Es muss nichts großes sein. Wertschätze die kleinen Dinge. Welche Menschen wirst du treffen? Was wirst du essen? Was kannst du erreichen?
Erschaffe eine Umgebung die dich dazu inspiriert zu wachsen und jeden Tag zu genießen.
Wenn du dich auf jeden neuen Tag freust wirst du mit einem Lächeln aufstehen und energiegeladen in den Tag starten.
Zusammenfassung
- Tipp Nr. 1: Leg dir eine Morgenroutine zu
- Tipp Nr. 2: Trink ein großes Glas Wasser direkt nach dem Aufstehen
- Tipp Nr. 3: Sorge für so viel Licht wie möglich
- Tipp Nr. 4: Nimm dir Zeit um dich zu dehnen und zu strecken
- Tipp Nr. 5: Checke niemals als erstes am Morgen deine Emails
- Tipp Nr. 6: Nimm dir Zeit für dich
- Tipp Nr. 7: Wähle einen Alarm mit dem du angenehm in den Tag startest
- Tipp Nr. 8: Leg dir einen Plan zurecht
- Tipp Nr. 9: Reduziere deinen Stress
- Tipp Nr. 10: Was kannst du tun um dich auf den neuen Tag zu freuen?
Hey Stefan,
sehr guter Artikel! Trifft genau meine Welt im Moment. Weil seit der Digitalen Nomaden Konferenz Anfang Oktober 2014 hat sich bei mir einiges geaendert:
1.) Private Website auf WordPress umgestellt
2.) Eenaehre mich seit 2 1/2 Wochen gesuender dank Rohkost 1×1 und seinen Rezepten
3.) Schaffe mir zufaelligerweise gerade eine Morgenroutine. Die letzten beide Tage bin ich um 6 Uhr aufgestanden um ca. 2 Stunden an meinem Blog zu arbeiten und alte Artikel einzupflegen. Anschliessend lege ich mich nochmal 1 Stunde schlafen bis 9 Uhr. Dann mache ich mich fuer Arbeit fertig und bereite mir mein Essen zu. Um 10 Uhr bin ich dann auf Arbeit
Mich wuerde z.B. interessieren wie im Detail deine Morgenroutine aussieht oder was man noch tun koennte um sich frischer zu fuehlen und mit mehr Elan in den Tag zu starten.
Freu mich schon auf deinen naechsten Artikel!
Liebe Gruesse
Tim
Hi Tim,
ich finde es super, dass du dein Leben in die Hand nimmst und dich Schritt für Schritt weiterentwickelst. Das ist die richtige Einstellung!
Deine Morgenroutine klingt gut. Bist du denn ein Morgenmensch? Ich habe in der Hinsicht viel experimentiert und bin der Ansicht, dass du deinen Tag danach ausrichten solltest wann du am effektivsten arbeitest.
Ich habe selbst für 3 Jahre einen „normalen“ Job gehabt und nebenbei meine eigenen Projekte verfolgt. Ich fand es am effektivsten mich am Morgen vor der Arbeit auf genau EINE Sache zu konzentrieren. Die Sache die am wichtigsten für diesen Tag ist. Wenn ich diese eine Sache erledigt habe ist der Tag ein Erfolg.
Für Mehr Energie kann ich dir folgendes empfehlen: Experimentiere!
Es gibt keinen Ratschlag der auf jeden Menschen zutrifft. Ich könnte dir z.B. raten mehr Obst zu essen, aber evtl. verträgst du keine Fruktose und der Ratschlag wäre eher schädlich.
Experimentiere mit deiner Schlafdauer. Wie viele Stunden schläfst du pro Tag? Versuche mehr zu schlafen. 7,5 oder 9 Stunden sind ein guter Ausgangspunkt.
Wie im Beitrag erwähnt: Trinke gleich nach dem Aufstehen ein großes Glas Wasser. Mir persönlich hilft das sehr.
Experimentiere mit deinem Frühstück. Verändere hin und wieder deine Ernährung und schau was FÜR DICH am Besten funktioniert.
Beste Grüße
Stefan
Sehr guter Artikel :-)
Die Morgenroutine ist wirklich eine so wichtige Sache und wird von den meisten viel zu wenig beachtet.
Ich tue mich damit auch etwas schwer. Ich werde mir die Tipps zu Herzen nehmen ;-)
Beste Grüße
Daniel
Hey Daniel,
danke für das Lob und freut mich zu hören! :)
Beste Grüße
Stefan
[…] Rituale geben uns einen festen Ablauf. Eine Tagesstruktur, die uns den Tag deutlich erleichtert. […]
Hi Stefan,
toller Artikel. Vor allem Punkt 8 finde ich persönlich enorm wichtig. Denn wenn der Tag nicht geplant ist und ich nicht weiß wofür ich heute aufstehe, fällt mir das Aufstehen viel schwerer, bzw. ich sehe keinen Grund darin heute früher aus dem bett zu gehen. Also toll, dass du das angesprochen hast.
Gruß Tobi
Das Wasser trinken ist tatsächlich ein Punkt den ich jetzt endlich mal neu integrieren muss in meine Routine. :) Ehrlich gesagt habe ich schon diverse Male versucht eine positive Morgenroutine in meinem Leben zu installieren und bin nach einigen Tagen meist aufgrund „wichtiger“ Gründe wieder gescheitert, weil es zu „schleifen“ begann. Also habe ich nun vor 23 Tagen einen neuen radikalen Schritt gewagt und übertrage seitdem meine Morgenroutine täglich live um 6 Uhr ins Netz. Das zwingt mich es wirklich durchzuziehen und bringt mir zugleich jede Menge Feedback und Inspiration der Community ein. Da du dich schon sehr gut mit dem Thema befasst hast, würde mich dein Feedback sehr interessieren. Danke und rock on! Dein Tom (YouTube: http://www.tomtastisch.de)
Auch wenn der Beitrag schon älter ist, finde ich ihn aktueller denn je – schließlich hört und liest man überall von der perfekten Morgenroutine. :-)
Ich LIEBE meine eigene Morgenroutine, habe aber auch erstmal ein wenig daran gefeilt, bis ich die „perfekte“ Routine für mich gefunden habe. Sie hilft mir, gelassen und entspannt in den Tag zu starten – besser geht’s für mich nicht! :-)
Liebe Grüße, Feli